...nämlich am anderen Ende der Welt im Sommer :-)
23. Dezember: Auf nach Motueka
Nach fast fünf Wochen als Vineyard-Sklaven (manche von uns waren sogar zwei bis zweieinhalb Monate in Blenheim gewesen) haben wir unser schönes Lemon Tree Backpackers verlassen und sind mit insgesamt fünf Autos ins ca. 150 km entfernte Motueka gefahren, wo wir alle zusammen Weihnachten feiern wollen!
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Letzter Blick auf's Lemon Tree Backpackers |
Maria, Mille und ich haben uns in John’s Auto gequetscht und da die anderen beiden Mädels eher zwergenähnliche Größen haben, durfte ich vorne sitzen :-)
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Maria und Mille auf den billigen Plätzen |
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Unser Fahrer John |
Unser neues Zuhause über Weihnachten heißt „Happy Apple Backpackers“ und das Hostel war mal ein richtig Schön – saubere, große Duschen, Dreier- und Viererzimmer ohne Hochbetten, große Küche, gemütlicher Garten mit vielen Sitzgelegenheiten, Hängematten, Spa und großer TV-Raum!
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Der große Garten im Happy Apple Backpackers |
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Mit den Hängematten hatte ich meinen Spaß... |
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...denn man konnte damit Loopings drehen :-) |
Den ersten Abend haben wir mit der gesamten Lemon Tree Crew am Strand verbracht, wo es sogar einen „Pool“ gab (mit Meerwasser gefüllt), in denen sich allerdings nur unsere harten Männer rein getraut haben.
24. Dezember: Heilig Abend mit Lagerfeuer am Strand
Angefangen habe ich den Heilig Abend mit langem Ausschlafen, allerdings hatte ich einen seltsamen Traum und war am Morgen überhaupt nicht gut drauf.
In meinem Traum, den ich hier in Neuseeland schon öfter geträumt habe, bin ich irgendwie plötzlich zuhause, jedoch kurz davor, wieder wegzugehen. Meistens ging mein Flug schon am gleichen Tag und ich hatte nur ein paar Stunden Zeit, um Dinge in Deutschland zu erledigen. In dem Traum hat sich zuhause alles verändert und ich habe mich nicht mehr wohl gefühlt. Dieser Traum macht mir immer Angst und deshalb hatte ich an dem Tag auch so schlechte Laune vormittags. Ich glaube, so ein Traum macht mir nur deshalb Angst, weil ich nicht will, dass sich in meinem Zuhause etwas verändert. Ich habe in Neuseeland, aber auch schon in Singapur, einige Menschen getroffen, die schon seit drei Jahren oder so reisen und in der Zwischenzeit nicht zuhause waren. Ich habe mittlerweile die Theorie aufgestellt, dass solche Leute eigentlich kein richtiges Zuhause haben oder die ganze Zeit danach suchen und deshalb solange weiter reisen, bis sie es gefunden haben. Gespräche mit diesen Personen haben mich in meiner Theorie auch bestätigt und ich werde weiterhin Nachforschungen betreiben, um eine quantitativ präsentierbare Studie vorlegen zu können :-)
Naja, aber um mal auf den "jumping point" zu kommen, wie ich so gerne zu sagen pflege, der springende Punkt also: Momentan habe ich das Gefühl, ich könnte ewig weiter reisen und genauso wie die Leute, die ich getroffen habe, noch die ganze Welt sehen. Aber wahrscheinlich habe ich dieses Freiheitsgefühl momentan auch nur deshalb, weil ich genau weiß, dass mein Aufenthalt befristet ist und dadurch fällt es leichter, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wenn ich wirklich diese Freiheit hätte und solange reisen könnte, wie ich wollte, dann würde ich das wohl nicht machen. In meinem tiefsten Inneren weiß ich nämlich, dass ich das eigentlich gar nicht brauche, weil ich ein Zuhause habe, wo sich eine Familie auf meine Rückkehr freut und wo Freunde auf mich warten! Ich vermiss auch alle und freue mich schon sehr, wenn ich wieder zurück bin, nämlich dort, wo ich hingehöre!
So, jetzt ist aber Schluss mit der Sentimentalität (naja obwohl es schon irgendwie zur Weihnachtszeit passt).
Lange Rede, kurzer Sinn (jetzt hab ich durch die Traumerzählung völlig den Faden verloren, aber jetzt auch schon wieder gefunden): Was ich eigentlich sagen wollte war, dass ich mich aufgrund meiner schlechten Laune nicht den anderen angeschlossen habe, die zu einem nahegelegenen Strand gefahren sind und sich den "Split Apple" (ein Felsen im Meer, der aussieht wie ein gespaltener Apfel) angeschaut haben. Am Strand haben die anderen sogar zwei Weihnachtsmänner mit Boogie-Boards gesehen - und ich habe es verpasst, mist :-(
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Der Strand sah schon richtig toll aus (habe die Fotos von Maria bekommen) |
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Und dort hinten rechts im Meer steht also der "Split Apple"... Naja, ich mag Äpfel eh nichtl! |
Ich hab die Zeit alleine im Hostel genutzt, um mein Wichtel-Geschenk fertig zu machen, denn wir wollen morgen früh alle zusammen wichteln. Ich habe Chris gezogen, ein Engländer, der die ganze Zeit über im Zelt geschlafen hat und mit dem ich eigentlich nicht soooo viel zu tun hatte. Aber ich hab mir was Schönes überlegt: Ich hab ein leeres Schulheft genommen und im Warehouse Fotos von der "Lemon Tree Crew" ausgedruckt und diese dann in das Heft rein geklebt und jeweils mit Sprüchen beschriftet. Finde, das Buch ist richtig schön geworden!
Achso, jetzt passt es ja, dass ich euch was vom Warehouse erzählen kann, denn Weihnachtszeit ist auch Geschichtenerzählzeit und jetzt bin ich gerade so in einem Erzählfluss drin, dass ich direkt mal weiter mache - da müsst ihr jetzt durch :-) Wer bis jetzt durchgehalten hat: Respekt! Ich hätte glaube ich schon längst aufgegeben und mein Sudoku-Heft zur Hand genommen!
Jedenfalls, was ich erzählen wollte: Das Warehouse ist eine Warenhaus-Kette (wie der Name schon sagt) und es gibt dort einfach ALLES: von der Unterhose, über Gartenutensilien bis zu Spirelli-Nudeln. Wenn du was suchst und willst nicht viel ausgeben, dann geh zu Warehouse. "Warehouse - where everyone gets a bargain." Habe gerade festgestellt, dass ich doch tatsächlich den Werbespruch auswendig weiß... Zur Weihnachtszeit hatten sie so eine tolle Werbung, wo ich auch fast den kompletten Text auswendig konnte :-) Warehouse ist echt so eine Mischung aus Aldi, Kik und 1-Euro-Shop in einem, allerdings haben die auch Markenware und die Billigsachen sind gar nicht mal so schlecht! Aber ist auf jeden Fall recht günstig! Naja, und da es im Warehouse nun mal ALLES gibt, haben die natürlich auch einen Foto-Drucker, wo ich meine Fotos ausdrucken konnte!
Als die anderen wieder zurück kamen, war meine Laune schon etwas besser und der letzte Funken Miesepetrigkeit ist verschwunden, als ich mich zum Planschen in den Spa begeben habe.
Zurück aus dem Spa wollte ich eigentlich den anderen beim Vorbereiten des Abendessens helfen, aber als ich dann endlich mal in die Küche kam, war alles schon gemacht (Na Mama, kommt dir das irgendwie bekannt vor?! hehe)
Am Abend fand dann das große Barbecue statt und mehr als einmal haben wir gesagt, dass es total komisch ist, dass jetzt Weihnachten sein soll. In jeder Ecke hat man jemanden etwas sagen hören wie "Oh man, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass jetzt Weihnachten ist." oder "Sag mal, bist du in Weihnachtsstimmung? Total komisch, oder?" Bei den warmen Temperaturen und der Sonne ist es ziemlich schwer, das zu glauben! Aber dennoch war es einfach total schön, mit allen zusammen Gegrilltes an Weihnachten zu essen und zusammen zu sitzen!
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Unser "Essensplatz" mit Baum in der Mitte (leider durften wir den Weihnachtsbaum im Hostel nicht nach draußen stellen) |
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Das Essen war sooooo lecker!! Es gab gegrilltes Fleisch und ganz viele Salate |
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"Mampf!" |
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Maria war nach dem Essen direkt wieder am Tanzen :-) |
Das Abendessen (bzw. eigentlich die Christmette in Deutschland) ist für mich immer der Moment, wo ich weiß, dass jetzt Weihnachten ist und so war es auch an diesem Tag. Sobald wir alle am Tisch saßen und wir uns alle die Hände gereicht haben zur Feier des Tages, um uns gegenseitig einen guten Appetit an diesem Heilig Abend zu wünschen, war es bei mir auch endlich soweit und ich wusste eine Antwort auf die Frage "Joa, is de scho Weihnachten?" - auch wenn die Erkenntnis erst recht spät kam: JA, JETZT IST WEINACHTEN!
Nach unserem üppigen und leckeren Barbecue sind wir alle an den Strand gefahren, wo wir zusammen am Lagerfeuer saßen und den Mond aufgehen sehen konnten, was sehr eindrucksvoll war.
Um zwölf Uhr haben alle „Happy Birthday“ für mich gesungen und mir zum Geburtstag gratuliert und es war glaube ich das erste Mal in meinem Leben, wo ich nichts dagegen hatte, dass man mir schon um zwölf Uhr gratuliert :-) Normalerweise bin ichja für eine strikte Trennung von Weinachten (also Heilig Abend) und meinem Geburtstag und alle die mich kennen (also vor allem meine Familie kennt das Prozedere) wissen, dass ich mich üblicherweise an Heilig Abend schon um 23:30 Uhr ins Bett lege, damit niemand auf die Idee kommt, mir um zwölf Uhr nachts zu gratulieren, denn das möchte ich immer erst am nächsten Tag haben!! :-) Erst mal muss Heilig Abend vorbei sein, was durch das Schlafen geschieht und sobald ich am nächsten Morgen aufwache und ein neuer Tag anbricht, darf sich der Tag auch mein Geburtstag nennen. Eher nicht!!
Aber dieses Jahr ist sowieso alles anderes und manchmal muss man seine Prinzipien über Bord werfen und neue Gewohnheiten annehmen, z.B. auch die Tradition, dass in Neuseeland (wie in vielen anderen Ländern der Welt) Weihnachten nicht wie bei uns am Abend des 24. gefeiert wird, sondern am Morgen des 25.12.!
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Da hatten Maria und ich mal wieder unsere lustigen zwei Minuten! |
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"Hentai" als Rudolph |
25. Dezember: Mein erster Bikini-Geburtstag
Das war wohl einer der schönsten Tage meiner gesamten Reise.
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Warten auf das Christkind |
Am Morgen war unsere Bescherung mit den ganzen Leuten und Chris hat sich über mein Buch mit den vielen Erinnerungsfotos von der Lemon Tree Crew total gefreut. Er selbst hatte eigentlich total das doofe GEschenk, nämlich für Mario, der Vegetarier ist, hat er ein Stück Steak gekauft - haha, wie lustig!
Die anderen meinten, dass mein Buch eines der schönsten Geschenke war. Der Rest der Truppe hat teilweise eher unnützige Dinge geschenkt bekommen, z.B. Babykleidung, Barbie-Schminke oder Hula-Hoop-Reifen :-) Aber es waren auch schöne Dinge dabei, vor allem haben sich die Mädels ins Zeug gelegt und teilweise Dinge selbst gebastelt, gemalt, gestaltet (u.a. ein Tshirt für "Hentai" und ein Songtextebuch für Maria).
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Caro auf Santas Schoß |
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Auch die Jungs, wie z.B. hier unser Franz, der sich erst gegen Ende den Lemons angeschlossen hatte, durften auf Santas Schoß Platz nehmen :-) |
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Chris, als er mein Geschenk auspackte |
Ich habe Ginger Kekse (die habe ich hier lieben gelernt) und ein Skizzenblock mit Stift bekommen (da jemand wohl mitbekommen hat, dass ich Kunst studiere) und hab mich darüber ehrlich gefreut, weil es Dinge sind, die ich mag!
Mitten in dem Bescherungs-Getummel fingen plötzlich alle an, "Happy Birthday" nfür mich zu singen und James kam mit einem Kuchen und einem Geschenk angelaufen. Ich hab mich echt gefreut, weil ich nicht gedacht hätte, dass die Lemon Tree Leute sowas für mich machen. Ich habe ein Tshirt geschenkt bekommen, das mich an die Lemon Tree Zeit erinnern soll und auf dem auch alle unterschrieben haben.
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Mein Geburtstagsgeschenk von den Lemons |
Nach der Bescherung ging es an einen traumhaften Strand und ich durfte sogar das Auto von Franz fahren (mein Geburtstagsgeschenk – hihi). Mit dieser Aktion kamen zwei Neue Herausforderungen auf einmal auf mich zu: Zum einen bin ich noch nie Automatik gefahren und zum anderen bin ich noch nie auf der linken Seite mit dem Steuer rechts gefahren. Ich bin zwar vorher schon mal den Van am Vineyard gefahren, aber auf der Straße ist das noch mal was anderes. Doch man gewöhnt sich auch ziemlich schnell daran!
Der Strand war einfach wunderwunderschön mit glasklarem Wasser und hellem, sonnendurchfluteten Sand!
Abends ging es dann wieder an den Strand mit dem Steg, wo wir auch schon am allerersten Abend waren. "Hentai" alias Yusuke hat für uns leckeres Sushi gemacht und auch ein paar andere haben sich leckere Salate und Snacks überlegt.
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"Hentai" beim Sushi vorbereiten |
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Unser leckeres Buffet mit SUSHI!! Es war ein Gaumenschmaus und schmeckt besser als es auf dem Bild ausieht! |
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Unser Picknickplatz |
dDa ich Geburtstag hatte, musste ich an diesem Tag nichts vorbereiten, sondern einfach nur da sein, lächeln und gut aussehen mit meiner Nikolausmütze! :-)
Ich habe auf den nächsten Bildern versucht, diese wunderschöne Atmosphäre vom Strand einzufangen, was natürlich mit der Kamera mehr als schwierig ist. Da es in Neuseeland auch Ebbe und Flut gibt, war das Meer an diesem Abend ganz weit hinten und ist erst später, als es dann dunkel war, langsam zu uns gekommen (bis irgendwann sogar unser Lagerfeuer davon überschwemmt wurde). Ich bin also sozusagen hier auf dem Meeresgrund herumgelaufen! Aber manchmal sagen Bilder ja bekanntlich mehr als tausend Worte und deshalb lasse ich hier nun die Bilder sprechen :-)
Das war dann ganz am Ende, als wir wieder bei einem Lagerfeuer zusammen saßen!
Ich hätte vor ein paar Wochen nicht gedacht, dass ich Weihnachten mit so vielen Leuten in einer so tollen Atmosphäre verbringen werde. Weihnachten in Motueka mit allen Lemon Tree Leuten zu feiern, hat meine Erwartungen vollkommen gesprengt!
Doch zugleich war der 1. Weihnachtsfeiertag und mein Geburtstag auch der letzte Tag mit den Lemon Tree Leuten. Am nächsten Tag werden Maria und ich in Richtung Queenstown aufbrechen (mit ein paar Zwischenstopps, aber so, dass wir zu Silvester dort sind) und auch die anderen werden sich in verschiendene Richtungen zerstreuen. Manche werden Silvester zusammen in Nelson verbringen und manche werden sogar danach wieder in Blenheim auf dem Vineyard weiter arbeiten. Doch für die meisten hieß es an dem Abend Abschied nehmen und die Abschiedsstimmun hat man deutlich gespürt.
Getoppt wurde alle noch durch das wunderschöne Gitarrenvorspiel von Caro, die "Stille Nacht, heilige Nacht" auf Irish gesungen hat, da sie seit der Zeit in Blenheim mit Tom aus Irland zusammen ist. Es war mucksmäuschenstill, als Caro das Lied gesungen hat und es lag eine melancholische Stimmung in der Luft. Das Video ist leider sehr dunkel, aber vielleicht könnt ihr trotzdem etwas von der Stimung einfangen!