Dienstag, 18. Januar 2011

Cherry Picking in Alexandra

Ich wollte mich nur mal ganz kurz melden und Bescheid geben, dass es mir gut geht, aber ich kann mich in naechster Zeit nicht melden, weil ich so gut wie kein Internet habe. Ich bin in Alexandra (Naehe Queenstown) auf der Suedinsel und arbeite auf einer Obstplantage. Ich pfluecke also seit heute fleissig Kirschen - und esse auch reichlich davon :-) Ich habe gestern (Montag) Queenstown verlassen und werde nun ca. 10 bis 14 Tage hier bleiben, um die Reisekasse wieder ein wenig aufzufuellen! Die Arbeit ist viel angenehmer als auf dem Vineyard (Weinplantage) und man kann nebenher, wie schon erwaehnt, Kirschen essen. Allerdings hoert man bereits nach den ersten zwanzig Kirschen auf sobald es im Magen grummelt :-)

Ich habe mich hier mit fast der Haelfte der "Lemons" (die Leute, mit denen ich auf dem Vineyard zusammen gearbeitet hatte) wieder getroffen, denn alle hat es zum Arbeiten nach Alexandra gezogen. Wir wohnen auf einem Campingplatz und ich werde mich in naechster Zeit nicht ueber Internet melden koennen, da dieses hier eine Katastrophe ist: Es gibt einen Computer, der so gut wie immer besetzt ist (ich hatte Glueck, dass ich jetzt mal dran konnte) und dann ist es auch noch so teuer, wie ich es noch nie hier in Neuseeland erlebt habe (15 Minuten = 2 Dollar = 1,20 Euro, was schon sehr sehr teuer ist!). Und zudem ist das Internet (wie ich gerade in diesem Moment feststellen darf) sowas von langsam, dass man innerhalb der 15 Minuten nicht mal seine Emails checken kann, da es ewig dauert, bis sich das Fenster oeffnet!

Da ich sowieso den ganzen Tag arbeite und nach der Arbeit erst mal dusche, koche und esse, werde ich in naechster Zeit wahrscheinlich so gut wie nie das Internet benutzen. Wundert euch also nicht, wenn ihr nichts von mir hoert oder keine Neuigkeiten in meinem Blog lesen koennt (die alten Eintraege werden euch schon bei Laune halten :-))...

Ich wollte euch nur wissen lassen, dass es mir soweit gut geht und ich mal wieder in bester Gesellschaft bin!
Ich melde mich, sobald ich wieder in der "Zivilisation" bin und normalen Internetzugang habe! So langsam lerne ich unseren Luxus in Deutschland, was das Internet angeht, ehrlich zu schaetzen - erst mal, weil es billiger ist und dann, weil es einfach ueberall verbreitet ist!

Bin ueber Handy nach wie vor erreichbar, falls was ist!

So, das war's erst mal von mir aus Alexandra mit vollem Kirschen-Magen :-)

Fuehlt euch alle gedrueckt von mir!!

Dienstag, 11. Januar 2011

Was für ein Jahreswechsel - Mit Bungy Jumping aus dem alten und mit Skydiving ins neue Jahr gesprungen!

Willkommen in der Party-Abenteuer-Metropole Neuseelands: QUEENSTOWN!!
...dann kann's ja losgehen :-)

Zur Vorgeschichte: Nach dem tollen Abend in Makarora in den süßen kleinen Bungalows sind wir am nächsten Tag (30.12.) nach Wanaka gefahren. Das liegt in der südlichen Mitte Neuseelands, 70km von Queenstown entfernt. Bereits am Abend vorher habe ich mich spontan dazu überreden lassen (naja man braucht niemanden zu überreden, der den Plan unbewusst schon im Kopf hat), Skydiving zu machen (sprich: Fallschirmspringen aus einem Flugzeug).
Am Abend davor in Makarora war ich natürlich mehr als aufgeregt und auch auf der Fahrt nach Wanaka waren Maria, Beatrice und ich super nervös. Wenn die beiden anderen Mädels nicht dabei gewesen wären, hätte ich es mich glaube ich nicht alleine getraut. Also man springt natürlich alleine mit seinem Tandempartner aus dem Flugzeug, aber ist schon schöner, wenn vorher und nachher jemand dabei ist, den man kennt. Der Busfahrer meinte irgendwann, dass es sein könnte, dass Skydiving heute ausfällt, weil es zu stürmisch ist, aber er wolle noch mal dort anrufen, um nachzufragen. Irgendwann hatten wir dann das "OK" und sind von der Skydive-Crew abgeholt worden.

Maria, ich und Beatrice vor dem Skydive-Abholauto
In der Wartehalle haben wir uns schon mal vorbereitet: Das mit den Händen ist eine Aktion, die viele der Skydiver machen. Man schreibt einfach irgendwas auf die Hände und streckt sie dann in der Luft fröhlich in die Kamera. Wir haben uns den Spaß natürlich nicht nehmen lassen...

Doch die Wartehalle war auch schon alles, was wir an diesem Tag sehen konnten und um dem Namen alle Ehre zu machen, sollte es auch für uns nichts anderes geben als warten, warten und noch mal warten... bis uns irgendwann nach zwei Stunden Warterei gesagt wurde, dass Skydiven für uns heute nicht mehr statt finde, weil es zu stürmisch sei. Na toll! Und dafür die ganze Aufregung, Nervosität und Anspannung?! Ich hab noch nie in meinem Leben so viele Theorien darüber entwickelt, was alles passieren könnte, wenn man aus einem Flugzeug springt und noch nie sind mir so viele Ideen in den Kopf gekommen, was man so in sein Testament schreiben könnte...

Etwas gefrustet ging es wieder in den Bus auf den Weg nach Queenstown und der erste Stopp war die historische Brücke "Karawau", die wir uns anschauen wollten und ich... hatte auf einmal DIE Idee: "Ich spring da jetzt runter!" war nur noch meine Aussage zu meinem Sitznachbarn und schon stand ich am Ticketschalter und schwupp... stand die Nadine mit einem Bungy-Seil an den Füßen geknotet oben auf der Brücke und war absprungbereit. Die anderen vom Bus waren überrascht, dass das so schnell ging! Manchmal fackel ich eben nicht lange :-)
Die Karawau Bridge ist nicht der höchste Bungy Jumping Spot, denn es gibt noch einen Bungy Jump mit 134m, aber die 43m der Brücke haben mir für den Anfang gereicht!
Hab alles versucht, aber dieses blöde Bild lässt sich nicht umdrehen :-(
Der Moment des Absprungs ist der Schlimmste...
...aber danach ist es einfach nur der Wahnsinn!!



Queenstown ist die Geburtsstätte des Bungyspringens und der erste Bungy Jump der Welt fand an der Karawau Brücke statt. Seit der Neuseeländer A.J. Hackett von der 43m hohen Brücke das Bungy Jumping nach Neuseeland brachte, strömen Menschen aus aller Welt nach Queenstown, um sich auch in die Tiefe hinabzustürzen. 



Am Ende wird man von einem Schlauchboot abgeholt

Nach dem Sprung laufe ich wieder zurück nach oben und wen treffe ich dort? Erst Franz und Surya, die haben auch die letzte Woche mit uns im Lemon Tree Backpackers verbracht (ich bin an meinem Geburtstag Franz' Auto zum Strand gefahren) und kurz drauf Julius, Caro, Fabian und Julian, mit denen ich teilweise sogar drei Wochen im Lemon Tree verbracht hatte. Was für ein Zufall! Ich wusste zwar, dass die alle irgendwie um den Dreh in Queenstown sein werden, aber dass wir uns ausgerechnet an der Karawau Brücke treffen war schon wirklich ein großer Zufall!


Fabi und ich haben den Sprung gemacht! Alle anderen sind Weicheier gewesen! :-)
Mein Zertifikat :-)

Nach dem überragenden Sprung sind wir nach Queenstown in die City gefahren und nachdem wir eingecheckt haben, bin ich stolz wie ein kleines Kind mit meinem Bungy Jumping Tshirt, das ich zum Sprung dazu bekommen habe, durch die Stadt und am Seeufer entlang gelaufen.


Ganz stolz nach dem Sprung mit dem Bungy-Tshirt!

Eigentlich ist das ein See, aber durch den Strand sieht es eher aus wie das Meer!
Die Einwohnerzahl von Queenstown beträgt um die 8000, jedoch erhöht sich die Anzahl der Menschen, die sich über Silvester in Queenstown aufhalten bis auf 40.000!!! Man hat es daran gesehen, dass alle Hostels ausgebucht waren. Jedoch hatten wir durch Stray mit dem Platz im Bus auch gleich einen gesicherten Hostelplatz!

Das Beendruckende an Neuseeland ist immer wieder, dass man fast alle vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag haben kann und sogar in ein und dem selben Moment, kann der Himmel sowohl aus Sonnenschein als auch aus dunklen Regenwolken bestehen (so wie an diesem Tag)
Innenstadt
New Year's Eve (Silvester) in Queenstown

Mit dabei (von links oben Ecke): Julian alias Gabi, Fabian alias Fabi, Beatrice alias Bea, Caro alias Pinki, Julius alias Justus Jonas und ich alias Nadiiiiiiiiine oder Mutti

Zu unseren Spitznamen: Fabi und Gabi haben mich auf der Weinplantage über Megaphon immer ganz laut Nadiiiiine mit gaaaaaaaaaaanz langem i gerufen; Gabi kommt zu seinem Spitznamen durch seinen Zweitnamen "Gabriel", Fabi und Bea ist einfach nur die Kurzform, Pinki heißt so, weil sie gerne pink trägt und Justus Jonas heißt so... hm... irgendwer hat angefangen, ihn so zu nennen und deshalb hieß er bei uns halt Justus Jonas, obwohl das nicht wirklich kürzer ist als Julius :-)

Gabi und Justus Jonas



Maaaagic :-)
Boar, so einen tollen Sonnenuntergang hatte ich noch NIE an Silvester!





...zur späteren Stunde im McDonalds...
...da findet man so allerlei Kopfbedeckungen...
...und zieht sie sich über den Kopf, denn an Silvester darf man ja mal albern sein :-)




Mein "Sprung ins Neue" am 1.1.11

Mein zweites absolutes Highlight meiner gesamten Reise: Der Skydive Sprung aus 12.000 ft Höhe - das sind 3650 Meter! Nachdem ich am 30.12. schon einiges an Mut aufgebracht habe, hatte ich vor dem Skydive Sprung nun nicht mehr so Angst! Hier mal gaaaaaaaaaanz viele Bilder von meinem Sprung:
Zweiter Versuch am 1. Januar: Diesmal mit passendem Hände-Spruch


Mein "Sprung ins Neue" - sowohl als der Sprung ins neue Jahr als auch im übertragenen Sinne als Zeichen für den Sprung in "etwas Neues", das mich hoffentlich im Jahr 2011 erwartet, gemeint!
Die Fassade trügt - innerlich war mir Angst und Bange!
Noch wenige Minuten bis zum Sprung - und meine Gesichtsfarbe hat sich den Umständen angepasst :-)
Blick aus dem Flugzeug
Und schon ist es soweit: Ich hänge mit den halben Körper aus dem Flugzeug und warte darauf, dass mein Tandem-Partner abspringt.
Von dort oben wirkt alles so unreal und die Erde sieht mehr wie ein Spielfeld aus als der Boden, auf dem wir normalerweise rumlaufen
 

45 Sekunden freier Fall!








Die Gesichtshaut wird von dem Luftdruck total zusammen gedrückt
Ich hab einen Kuss auf die Reise ans andere Ende der Welt geschickt! :-*

Und mal wieder die "Victory Hand" :-)





...und der Fallschirm öffnet sich!
Da wird man plötzlich ruckartig nach oben gezogen
So in der Luft rumzuhängen fand ich angsteinflössender als der freie Fall selbst


Am Ende war ich dann doch froh, wieder zurück auf dem Boden zu sein

"Wir haben's geschafft!"

Unser FREUDENsprung nach dem HIMMELSsprung:


Viele haben ich danach gefragt: Was fandest du schlimmer - Skydiven oder Bungy Jumping? Und meine Antwort war immer die gleiche: Bungy Jumping!! Warum? Wie ich schon erwähnt habe, wirkt beim Skydiven alles so unreal und unnatürlich, dass man den Ernst der Sache von dort oben gar nicht richtig einschätzen kann. Erst wenn man sich dem Boden nähert, kommt auch die Angst. Beim Bungy Jumping ist das anders: Man ist dem Erdboden viel näher und hat wahrscheinlich auch vorher schon mal Situationen wie diese erlebt, z.B. auf dem Gipfel eines Berges oder vor einem anderen Abgrund. Der Mensch wird in diesen Situationen vor seine Urangst des Fallens gestellt und diese Angst war beim Bungyspringen vielleicht stärker, weil man da viel mehr mit der Tatsache konfrontiert wird, dass man auf den Boden zu springt, während beim Skydiven alles zu unnatürlich wirkt.
Aber nichts desto trotz hatte ich natürlich auch beim Skydiven eine Heidenangst, ob alles gut geht, ob mein Tandem-Partner alle Gurte richtig eingestellt hat und überhaupt, ob er den Rucksack mit dem Fallschirm am Rücken hat... :-)

Aber alles ist gut gegangen und ich bin der Meinung, dass das Jahr mit solch einem Riesensprung ja nur gut werden kann, oder was meint ihr?! :-) Ich bin auf alle Fälle zuversichtlich, dass es ein wundervolles und aufregendes Jahr 2011 wird!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen noch mal von Herzen alles Liebe und Gute im neuen Jahr, das nun mittlerweile auch schon wieder 11 Tage alt ist (zumindest hier in Neuseeland)!
Die Schnapszahl des heutigen Tages am 11.1.11 soll euch in allen erdenklichen Lebensbereichen viiiieeel Glück bringen!

Alles Liebe für 2011! Eure Nadine